23.05.2023

Ein 10-Schritte-Leitfaden wie ODI nachhaltige Innovation ermöglicht

Innovation und Nachhaltigkeit sind zwei Schlüsselbereiche, welche für Unternehmen, die heutzutage erfolgreich sein wollen, immer wichtiger werden. Die globale Wirtschaft wandelt sich rasch zu einem Kreislaufmodell, bei dem Ressourcen kontinuierlich wiederverwendet, umgewidmet und recycelt werden, um Abfall und Umweltbelastung zu reduzieren. Dieser Wandel erfordert von Unternehmen, dass sie ihre Fähigkeiten zur nachhaltigen Innovation verbessern und Produkte und Dienstleistungen schaffen, die während ihres gesamten Lebenszyklus – von der Herstellung bis zur Entsorgung – einen Mehrwert bieten (Ellen Macarthur Foundation, 2013).

Dies zu erreichen ist jedoch nicht einfach. Eine der größten Herausforderungen besteht darin, die Bedürfnisse der Umwelt mit den Bedürfnissen von Wirtschaft und Gesellschaft in Einklang zu bringen. Tragfähige Innovationen müssen nicht nur Umweltauswirkungen verringern, sondern auch einen wirtschaftlichen Wert für Unternehmen und Verbraucher schaffen. Hier kommt die Kreislaufwirtschaft ins Spiel (Hankammer et al., 2019).

Forschungsarbeiten wie die von Hankammer et al. (2019) zeigen, dass die Entwicklung Richtung Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft einen Mentalitätswandel im Innovationsmanagement hin zu ergebnisorientierten Strategien und Ansätzen erfordert, welcher die langfristige Wertschöpfung eines Produkts vor kurzfristigen Gewinnen priorisiert.

Outcome-Driven Innovation® und Kreislaufwirtschaft

Nachhaltigkeit bedeutet, die Bedürfnisse der Gegenwart zu erfüllen, ohne dabei jene der künftigen Generationen zu gefährden (Brundtland, 1987).

Outcome-Driven Innovation® (ODI) ist eine Möglichkeit, neue Produkte und Dienstleistungen zu entwickeln, die diesen Bedürfnissen und Herausforderungen gerecht werden. Im Kontext der Kreislaufwirtschaft kann ODI dazu beitragen, Produkte zu schaffen, die von der Herstellung bis zur Entsorgung auf Kreislauffähigkeit ausgelegt sind: sie lassen sich leicht demontieren, reparieren und recyceln. Unternehmen können Kreislauflösungen entwickeln, die langlebig und rentabel sind, indem sie sich auf die Bedürfnisse und Ergebnisse konzentrieren und so einen langfristigen Wert für Kunden schaffen. Bei der Entwicklung solcher Produkte und Dienstleistungen kann ODI dazu beitragen, Nachhaltigkeit und Ressourceneffizienz in der Innovationsstrategie mit dem folgenden 10-Schritte-Leitfaden zu fördern (Hankammer et al., 2019):

1. Identifizierung unerfüllter nachhaltiger Bedürfnisse: ODI beginnt mit der Ermittlung unerfüllter Bedürfnisse und gewünschter Ergebnisse, welche Kunden in einem bestimmten Markt zu erreichen versuchen. Dazu kann der Wunsch nach haltbareren, wiederverwendbaren oder recycelbaren Produkten und Dienstleistungen gehören. Wenn Unternehmen diese Bedürfnisse verstehen, können sie kreislauffähige Produkte und Dienstleistungen entwickeln, die nachhaltige Konsummuster fördern. Die Befriedigung solcher Bedürfnisse schafft neue Marktstrategien und Möglichkeiten für Unternehmenswachstum.

2. Planung für Kreislaufwirtschaft und Entwicklung nachhaltiger Lösungen: Die Ergebnisse des ODI-Prozesses helfen Unternehmen sich auf jene Lösungen zu konzentrieren, welche zu einer grünen Entwicklung beitragen. Dies setzt voraus, dass die ökologischen und sozialen Auswirkungen von Produkten und Dienstleistungen während ihres gesamten Lebenszyklus berücksichtigt werden. Während des Gestaltungsprozesses treffen Planer fundierte Entscheidungen über Materialien und Produktionsprozesse . Das Ergebnis? Produkte, die leichter wiederverwendet, repariert, wiederaufbereitet oder recycelt werden können.

3. Förderung umweltfreundlicher Innovationen bei Materialien und Verfahren: Bei der Entwicklung von Produkten sollten Materialien, Prozesse oder Technologien verwendet werden, die zur Kreislaufwirtschaft beitragen. Mit Hilfe von ODI können diese Bedürfnisse und Möglichkeiten identifiziert werden. Dies kann die Verwendung biobasierter oder recycelter Materialien sein, die Einführung energieeffizienter Herstellungsverfahren oder der Einsatz digitaler Technologien zur Nachverfolgung und Optimierung des Ressourcenverbrauchs während des gesamten Produktlebenszyklus.

4. Steigerung des Kundenwerts und der Kundentreue durch Nachhaltigkeit: ODI legt großen Wert darauf seinen Kunden einen hohen Mehrwert zu bieten. Durch die Entwicklung kreislauffähiger Produkte und Dienstleistungen, die den ungedeckten Bedarf an Nachhaltigkeit und Ressourceneffizienz befriedigen, verschaffen sich Unternehmen einen Wettbewerbsvorteil und fördern gleichzeitig die Loyalität und das Engagement ihrer Kunden.

5. Priorisierung der Kundenbedürfnisse und Reduzierung der Innovationskosten: Durch die Konzentration auf die wichtigsten Bedürfnisse können Ressourcen effizient eingesetzt und innovative Lösungen entwickelt werden, welche die Kreislauffähigkeit von Produkten und Dienstleistungen maximieren. Entwicklungskosten werden gesenkt, indem man Funktionen vermeidet, welche Kunden nicht schätzen. Zudem entgeht man kostspieligen Produktrückrufen und negativem Kundenfeedback.

6. Förderung der Zusammenarbeit für Nachhaltigkeit: Um innovative und praktikable Lösungen zu entwickeln, ermutigt ODI Unternehmen zur Zusammenarbeit mit verschiedenen Interessengruppen, einschließlich Lieferanten, Kunden und anderen Partnern. Dieser kollaborative Ansatz hilft bei der Schaffung eines Netzwerks die Kreislaufwirtschaft bei Produkten und Dienstleistungen zu fördern und so den Übergang zu solch einer Wirtschaft in der gesamten Wertschöpfungskette voranzutreiben.

7. Unterstützung einer Kultur der kontinuierlichen Verbesserung im Sinne der Nachhaltigkeit: Unternehmen werden ermutigt, sich stärker am Kunden zu orientieren und datengestützt zu arbeiten, um nachhaltige Innovationen zu entwickeln. Auf diese Weise wird eine Kultur des Lernens gefördert welche dabei hilft, Kreislaufprodukte und -dienstleistungen auf der Grundlage von Kundenfeedback und Markttrends kontinuierlich zu verbessern. Dieser anpassungsfähige Weg ermöglicht es Unternehmen, in der sich schnell entwickelnden Kreislaufwirtschaft die Nase vorn zu haben.

8. Aufklärung und Einbeziehung der Kunden in Sachen Nachhaltigkeit: Durch ODI-gesteuerte Kreislaufprodukte und -dienstleistungen werden die Kunden über die Bedeutung von Nachhaltigkeit und Ressourceneffizienz aufgeklärt. Die dadurch angebotenen Lösungen, die entsprechend ihren Umweltauswirkungen konzipiert sind, ermutigen Kunden, nachhaltigere Gewohnheiten und Verbrauchsmuster anzunehmen und sich für die Kreislaufwirtschaft einzusetzen.

9. Messung des Erfolgs der nachhaltigen Innovation: Der Outcome-Driven Innovation®-Prozess beinhaltet die Festlegung klarer Ziele und die Messung der Fortschritte auf dem Weg zu einer grünen Entwicklung. Durch die Erstellung und Verfolgung von Leistungsindikatoren auf der Grundlage der vom Kunden gewünschten Ergebnisse können Unternehmen Verbesserungsmöglichkeiten erkennen und Produkte und Dienstleistungen kontinuierlich verbessern, um die Kundenbedürfnisse besser zu erfüllen und die Nachhaltigkeit zu fördern.

10. Neugestaltung von Geschäftsmodellen für mehr Nachhaltigkeit: Nutzen Sie ODI, um von einem Einwegwirtschafts-Modell zu einem eher zirkulären Modell überzugehen, welches auf Product-as-a-Service, Sharing Economy, Leasingmodelle usw. setzt. Durch den Fokus auf die gewünschten Ergebnisse hilft dies bei der Schaffung neuer Einnahmemodelle wie Pay-per-Use, welche Kreislaufwirtschaft und Nachhaltigkeit unterstützen. Das kann beispielsweise die Einführung von Produkt-Service-System-Modellen oder Anreize für die Rücknahme von Produkten beinhalten.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass eine nachhaltige Innovation in der Kreislaufwirtschaft eine Verlagerung hin zu ergebnisorientierten Strategien erfordert, die den langfristigen Wert eines Produkts in den Vordergrund stellen. Outcome-Driven Innovation® hilft Unternehmen bei der Entwicklung von Kreislaufprodukten und -dienstleistungen, indem es sich auf unerfüllte Kundenbedürfnisse in Bezug auf Nachhaltigkeit konzentriert.

Durch die Integration der Grundsätze in die Entwicklungsprozesse von Produkten und Dienstleistungen erzielen Unternehmen Innovationen, die zu einer umweltfreundlicheren und kreislauforientierten Wirtschaft beitragen und sowohl dem Unternehmen als auch der Gesellschaft als Ganzes zugutekommen.

 

Zum Autor:

Sebastian Brenk, PhD, Assistant Professor, Nijmegen School of Management, Radboud University, Netherland; and Affiliate Researcher, Institute for Technology and Innovation Management, RWTH Aachen University, Germany

 

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